Den jüngsten Test der Zeitschrift »Ökotest« hat das Fachmagazin Gärtnerbörse (Ausgabe 2/2023) einmal genauer unter die Lupe genommen. Ökotest hatte in 21 Rosensträußen insgesamt 24 Pflanzenschutzmittel, darunter laut Testern auch nicht in der EU zugelassene, gefunden. Ganz schlecht schnitt ein Fleurop-Strauß »Fairtrade« ab, der einen Chemiecocktail aus 21 Stoffen trug. Die Gärtnerbörse ließ sich von betroffenen Händlern die von Ökotest ermittelten Laborwerte gebeten und reichte sie anonymisiert an zwei Fachleute von unterschiedlichen gartenbaulichen Pflanzenschutzdiensten weiter. Die kamen zu dem Schluss, dass die untersuchten Rosen legal produziert, eingeführt und gehandelt wurden und Ökotest die Laborergebnisse sehr willkürlich und wenig sachkundig bewertet hat. Dennoch, so warnen die Pflanzenschutzexperten, sollte die Branche solche Untersuchungen nicht auf die leichte Schulter und die in der Gesellschaft tief verankerten und immer wieder geäußerten Bedenken ernst nehmen. Ein konstruktiv geführter Dialog mit solchen Kritikern sei notwendig, um das Verständnis füreinander beiderseitig zu fördern und Missverständnisse auszuräumen. Es gebe ein gemeinsames Ziel: Umwelt und Gesundheit so wenig mit eventuell kritischen Substanzen zu belasten wie möglich. Jeder Produzent sollte deshalb kritisch prüfen, welche chemischen Anwendungen wirklich nötig sind oder als bloße Versicherungsmaßnahme verzichtbar wären.
Text: Katrin Klawitter, Foto: Pixabay