Der Ergänzungshaushalt der Bundesregierung sieht 120 Millionen Euro für Hilfsmaßnahmen für Landwirtschaft und Gartenbau als Ausgleichsmaßnahmen vor. Zusammen mit den EU-Mitteln, die in Anspruch genommen werden sollen, stehen dem Gesamtsektor damit 180 Millionen Euro als Ausgleichsmaßnahmen für energieintensive Betriebe zur Verfügung, meldet der Zentralverband Gartenbau (ZVG). Zusätzlich sollen Verbraucher mit einer außerplanmäßigen gesetzlichen Absenkung der EEG-Umlage auf null zum 1. Juli 2022 angesichts der derzeit vorherrschenden hohen Strompreise entlastet werden. Beide Entscheidungen sind laut ZVG zu begrüßen. Die Ankündigung von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, die EU-Krisenmittel zu verdreifachen und damit gezielt energieintensive Betriebe zu unterstützen, komme zum richtigen Zeitpunkt. Nun kommt es auf die genaue Ausgestaltung an. Damit die energieintensiven Betriebe, insbesondere der Unterglas-Gartenbau, handlungsfähig bleiben, müssen die Mittel zügig und unbürokratisch an die betroffenen Betriebe gehen, so der Verband.
Um die gärtnerischen Unternehmen schnell und direkt zu unterstützen, spricht sich der ZVG außerdem für die Rücknahme der Kürzung der Bundeszuschüsse zur landwirtschaftlichen Unfallversicherung aus. Stattdessen sei eine Erhöhung gegenüber dem letzten Jahr erforderlich und ein Überdenken der derzeit gültigen Kappungsgrenze sinnvoll. Auch die Bundesratsinitiative, unter anderem der Landesregierung Niedersachsen, gegen steigende Energiepreise gelte als wichtiger Ansatz, um die Unternehmen zu entlasten, die Energiepreise zu stabilisieren und perspektivisch zu senken.
Text: ZVG, Foto: Katrin Klawitter