Auch Gärtner sind gezwungen, nachweislich immer nachhaltiger zu werden. So schreibt beispielsweise das Zertifikat »Nachhaltiger Florist« vor, dass Floristen jährlich einen Teil ihres Sortimentes erwerben müssen, der ein Gütesiegel trägt. Zu den hier anerkannten Gütesiegeln, nach denen sich Produzenten zertifizieren lassen können, gehören beispielsweise Bio, On the way to PlanetProof, MPS-A+ oder Fair Trade. Auf Dauer reicht es aufgrund des Lieferkettengesetzes auch nicht mehr, auf die Produktion im eigenen Betrieb zu achten – ein nachhaltig produzierender Anbieter muss für seine Ware auch sicherstellen, dass beispielsweise die zugekauften Stecklinge ebenfalls nachhaltig erzeugt wurden. Sehr deutlich wird das im Bereich Pflanzenschutz, wo sich bereits kleinste Mengen nicht zugelassener Mittel von der Stecklingsproduktion im späteren Endprodukt nachweisen lassen. Spannende Ergebnisse liefert hier das von MPS initiierte Projekt »Chain Transparency Project« (Projekt für Transparenz in der Kette). In dessen Rahmen wurden zwischen 2017 und 2019 sieben Produkte von Floricultura, Anthura, VD Salm und Dümmen Orange auf ihrem Weg durch die Kette begleitet. Die Kommunikation zwischen den Beteiligten über die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln sorgte für mehr Transparenz und eine Sensibilisierung im Hinblick auf die verwendeten Mittel innerhalb der gesamten Produktions- und Absatzkette. Die Mitglieder der Kette stimmten ihren Einsatz von Pflanzenschutzmitteln untereinander ab. Dadurch wurden erheblich weniger Mittel eingesetzt (45 Prozent). Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln mit einem hohen Risikopotenzial für die Umwelt wurde sogar um 64 Prozent reduziert.
Text und Foto: Katrin Klawitter