Gar nicht so ganz gute Nachrichten verkündete die AMI (Agrarmarktinformationsgesellschaft AMI) kürzlich den Blumengroßmärkten im Rahmen ihrer VDB-Jahreshauptversammlung: Deutliche Verschiebungen hat es im letzten Jahr beim Marktvolumen von Blumen und Pflanzen gegeben, das über den Blumenfacheinzelhandel vertrieben wurde. Lag der Anteil des Verkaufs über Fachhändler bei Zierpflanzen 2019 noch bei 54 Prozent, sank er 2022 auf 50 Prozent. Demzufolge stieg der Anteil des Systemhandels von 46 auf 50 Prozent. Noch drastischer waren die Veränderungen bei Schnittblumen: Der Anteil des Blumenfachhandels lag 2019 bei 65 Prozent und sank 2022 auf 42 Prozent, im Systemhandel stieg er von 35 auf 58 Prozent. Die AMI kommentierte die Entwicklungen recht pragmatisch: »Der Systemhandel hat in den Pandemiejahren gelernt, dass es auch hochpreisig geht.« Bei den Zahlen muss man aber auch berücksichtigen, dass in den vergangenen Jahren viele Blumenfachgeschäfte geschlossen und andere, nicht zuletzt aufgrund der Personalnot, ihre Öffnungszeiten verringert hatten. Weniger deutlich sind die Veränderungen bei Zimmerpflanzen: Von 2019 auf 2022 verringerte sich der Anteil des Blumenfacheinzelhandels von 43 auf 41 Prozent, dementsprechend stieg das Volumen des Systemhandels von 57 auf 59 Prozent. Bei Beet- und Balkonpflanzen fiel der Anteil des Blumenfacheinzelhandels von 51 (2019) auf 50 (2022) Prozent, der Systemhandel legte von 49 auf 50 Prozent zu. Laut AMI ist der deutsche Gartenbau „bei Beet- und Balkonpflanzen besonders stark“.
Text: Martin Hein, Foto: Adobe Stock